Als Werbeagentur der HuK (Homosexuelle und Kirche e.V) wurde das Team der Agentur zum Festgottesdienst der HuK Hannover aus Anlass des 40 jährigen Jubiläums eingeladen. Zu Gast waren auch Festpredigerin Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann in die Ev.-Luth. Thomas-Kirchengemeinde in Laatzen. Was alles an diesem Sonntag passierte, kann hier nachgelesen werden.

40 Jahre HuK-Hannover e.V. (Ökumenische Gemeinschaft Homosexuelle und Kirche)

Welche Ehre, einer so historischen Ereignis beiwohnen zu dürfen. Gerade nach den letzten Jahren des immer stärker werdenden Fremdenhasses. Vor 40 Jahren gründete sich eine kleine aber streithafte Gemeinschaft um Hans-Jürgen Meyer und Klaus Brinker. Vor 40 Jahren outete sich ein Langenhagener Kantor als schwul. Kurz darauf wurde er von seinem Arbeitgeber, der evangelische Kirche, entlassen. Dieses Ereignis war der Auslöser, in der Region Hannover einen eigenen Verein zu gründen, dessen Geschichte eng mit der des Pastors Hans-Jürgen Meyer und mit der Thomasgemeinde in Laatzen verbunden ist.

Zum Jubiläums-Festgottesdienst der HuK-Hannover e.V.

Die HuK e.V. Hannover wurde 1978 gegründet und feiert in der Partnergemeinde (Thomasgemeinde zu Laatzen) diesen feierlichen Festakt am Sonntag, 22. April 2018 um 15:00 Uhr:

• mit Chorgesang
• mit anschließendem Empfang
• mit einem kleinen Imbiss
• mit einer Festpredigt
• mit vielen Freunden & liebenden Menschen

Einlass zu Festgottesdienst war um 14:00 Uhr. Stetig füllten sich die Plätze der geladenen Gäste und gespannt warteten alle auf den Auftakt. An diesem Tag der Jubilare begrüßte Pfarrer Hans Jürgen Meyer die Gemeinde und die Festpredigerin Margoth Käßmann. Als erste hannöversche Gemeinde ludt die Thomasgemeinde die ökumenischen Gemeinschaft der Homosexuelle dazu ein, einen Platz für ihre Gottesdienste in der Kirche zu finden.

Der liebevolle Kampf für Gleichstellung & Gleichberechtigung

Diesen Kraftakt für mehr Akzeptanz konnten alle Mitglieder der HuK-Hannover e.V. nur aufbringen, weil sie sich auf ihren Glauben und auf die tiefe Zusammengehörigkeit der Gemeindemitglieder setzen konnten.

„Brüder, Schwestern, singt ein Lied der Freude“, als Lied zum Auftakt zur Melodie von Ludwig van Beethoven, öffnete die Herzen der geladenen Gesellschaft.

Der Zentrale Mittelpunkt des Christentums ist die Liebe, sowohl beim geben, als auch beim Empfangen. Hass ist nichts anderes, als ewiger Krieg, im Leben, wie auch in den Sternen. Wenn man auf die Liebe setzt, vergeht der Hass.

Die Festpredigt von Frau Käßmann

Frau Käßmann setzte bei Ihrer Festpredigt auf einige interpretierbare Stellen des Apostels Paulus. Denn gerade Apostel Paulus kommt häufig als der „Moralapostel“ herüber. Aber über die Rede zur Liebe wird er weich und predigt, dass es eine Liebe gibt, die mehr ist als die Liebe an sich. Soll denn wirklich zum wiederholten Male darüber gesprochen werden, dass Frauen Gleichberechtigt werden, oder Homosexualität?

Es wird immer wieder über verschiedenste Auszüge von Apostel Paulus gestritten und debattiert. Aber laut Frau Käßmann geht es dabei nicht um die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Menschen, sondern (vor 2000 Jahren) eher um die Angst gegen das Fremde. Wenn einzelne Bibelferse ohne Zusammenhang gelesen werden, können sie zwar als Gesetzestext verstanden, aber leider nur ohne Inhalt gelebt werden.

Die liebevolle Veränderung der Kirche

Die Landeskirche hat sich nur auf Grund des offenen Outings von Klaus Brinker & Hans-Jürgen Meyer, sowie der Arbeit vieler Menschen, so liebevoll verändern können. Frau Käßmann betonte, dass sie sich sogar bei Klaus Brinker zur Grabesrede noch einmal entschuldigte, für das, was ihm die Kirche angetan hat.

Das am Ende die Liebe gesiegt hat, hat das die Mitwirkung vieler Menschen zugrunde gelegt.

Die „Schein-Werfer“ Kollekte als spaßiges und trotzdem ernstes Unterfangen soll helfen auch in Zukunft die Liebe in das Land zu tragen. So wurde gebeten, dass der umgehende Klingelbeutel auch gut gefüttert werde.

Resume von Jürgen La-Greca

Meine Meinung als Mag. phil. der Religionswissenschaft ist, ein gelungener Festgottesdienst mit dem zentralen Thema der Liebe. Einer Liebe, die tiefer ist, als der Hass der Menschen und damit den Frieden einläutet. Nur so überwindet jeder Mensch für sich selbst die Angst vor dem Fremden und öffnet sein Herz der ehrlichen und aufrichtigen Liebe füreinander.

Es ist so enorm wichtig, dass diese tief verwurzelte Gemeinschaft, die in der Zeit der liebevollen Veränderung viel ertragen aber noch mehr bewirkt hat, nicht in Vergessenheit gerät. Deshalb hat sich die MIU24® überlegt, der HuK-Hannover e.V. eine Spende zu überreichen in Höhe von:

1.111,- €

Mithelfen bedeutet auch, jene zu unterstützen, die für uns und unser Recht so zu Leben, wie wir es uns wünschen, gestritten, gekämpft, verändert und gelitten haben. Ihnen sollten wir Respekt zollen und unser eigenes Leben so leben, dass wir die Zukunft unseren Kindern voller Liebe hinterlassen können.